Die 4-Tage-Woche, die in den letzten Jahren vermehrt diskutiert wurde, ist zweifelsohne eine interessante Idee. Sie verspricht den Arbeitnehmer*innen mehr Freizeit und eine bessere Work-Life-Balance. Doch bei genauerer Betrachtung ergeben sich einige Nachteile, die wir nicht übersehen sollten. In diesem Blogbeitrag wollen wir uns mit der 4,5-Tage-Woche als alternative Lösung befassen und ihre Vorzüge beleuchten.
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Warum die 4-Tage-Woche nicht die ideale Lösung ist
Die Idee der 4-Tage-Woche ist verlockend. Statt fünf Tage in der Woche zu arbeiten, sollen die Arbeitnehmer*innen nur vier Tage im Büro verbringen und somit mehr Freizeit genießen können. Doch diese vermeintlich attraktive Option hat neben Vorteilen auch ihre Tücken.
Verlängerte Arbeitszeiten: Eines der größten Probleme bei der 4-Tage-Woche sind die oft spürbar verlängerten Tagesarbeitszeiten. Dies führt dazu, dass die Arbeitnehmer*innen an ihren Arbeitstagen oft mehr als elf Stunden auf der Arbeit verbringen, wenn man Pausen, Anfahrtszeiten und andere Nebenzeiten berücksichtigt. Das diese Tagesarbeitszeit deutlich zu hoch ist lässt sich kaum abstreiten.
Mangelnde Flexibilität: Die gesetzlich festgelegte maximale Tagesarbeitszeit von zehn Stunden beschränkt die Flexibilität sowohl für Arbeitgeber*innen als auch für Arbeitnehmer*innen. Bei kurzfristigem Mehrbedarf an Arbeitsstunden gibt es kaum Spielraum für Reaktionen.
Probleme bei der Work-Life-Balance: Lange Arbeitstage in der 4-Tage-Woche können die Work-Life-Balance erheblich belasten, da Arbeitnehmer*innen wenig Zeit für andere Verpflichtungen und andere Aktivitäten außerhalb der Arbeit haben.
Volkswirtschaftliche Dimension: Darüber hinaus zeigt sich, dass die 4-Tage-Woche allein das Problem des Arbeitskräftemangels nicht löst, was aus volkswirtschaftlicher Sicht bedeutsam ist.
Die 4,5-Tage-Woche als vielversprechende Alternative
In Anbetracht dieser Herausforderungen sollten wir uns nach einer praktikableren Alternative zur 4-Tage-Woche umsehen. Eine vielversprechende Option ist die sogenannte „4,5-Tage-Woche“ oder „9/14-Modell“. Bei dieser Arbeitszeitregelung wird an neun von 14 Tagen gearbeitet, wobei abwechselnd fünf und vier Tage pro Woche im Büro verbracht werden. Dabei werden unter den Mitarbeitenden zwei gleichstarke Teams gebildet, die jeweils im gegenläufigen Rhythmus arbeiten. Ein Team arbeitet also in der ersten Woche 4 Tage und das andere Team 5. In der darauffolgenden Woche wird sich dann abgewechselt.
Vorteile der 4,5-Tage-Woche im Vergleich zur 4-Tage-Woche
Moderate Erhöhung der Arbeitszeit: Im Vergleich zur 4-Tage-Woche sind die durchschnittlichen Tagesarbeitszeiten bei der 4,5-Tage-Woche moderater. Dadurch wird die Work-Life-Balance weniger belastet. Zum Beispiel erhöht sich die durchschnittliche Tagesarbeitszeit von 7:48 Stunden auf 8:40 Stunden (statt 9:45 Stunden) bei einer 39-Stunden-Woche und von 7:12 Stunden auf acht Stunden (statt 9 Stunden) bei einer 36-Stunden-Woche.
Druck auf Arbeitszeitverkürzungen und Kostensteigerungen verringert: Die 4,5-Tage-Woche reduziert den Druck auf begleitende Arbeitszeitverkürzungen und die damit verbundenen Kostensteigerungen. Dies erhöht die Akzeptanz des Modells sowohl bei Arbeitgebern als auch bei Arbeitnehmer*innen.
Mehr Flexibilität: Die 4,5-Tage-Woche bietet deutlich mehr Flexibilität für Arbeitgebende und Arbeitnehmer*innen. Die Reserve bis zur gesetzlichen Tages-Höchstarbeitszeit ist höher, was kurzfristige Anpassungen ermöglicht. Die Arbeitnehmenden können an einem für sie freien Freitag arbeiten und erhalten dafür an einem anderen Tag freie Zeit. Dies hilft nicht nur bei der Work-Life-Balance, sondern auch bei der Verwaltung von Gleittagen.
Möglichkeit zur vergüteten Mehrarbeit: Die Arbeitnehmer*innen können bei Bedarf an einem individuell freien Freitag vergütete Mehrarbeit leisten, was ihr Einkommen steigert und zur Bewältigung von Arbeitskräftemangel beiträgt.
Fazit: Eine realistische Alternative zur 4-Tage-Woche
Die 4,5-Tage-Woche bietet eine realistische Alternative zur 4-Tage-Woche, die einige der Nachteile des letzteren Modells vermeidet. Sie ermöglicht eine bessere Work-Life-Balance, eine moderate Erhöhung der Arbeitszeit und mehr Flexibilität für Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen. Darüber hinaus verringert sie den Druck auf Arbeitszeitverkürzungen und Kostensteigerungen. Angesichts dieser Vorteile sollten wir offen sein für neue Arbeitszeitmodelle und nicht nur der 4-Tage-Woche nachhängen. Die 4,5-Tage-Woche ist eine vielversprechende Option, die in verschiedenen Branchen erfolgreich umgesetzt werden kann.
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